Whisky Tasting, "Volxwhisky - The english patient", Regensburger Whisky Club,

Heute verkosten wir eine Spezialität. Jedes Jahr gibt es vom renommierten Regensburger Whisky Club (unter der Leitung von Pit Krause) eine spezielle Abfülllung. Pit organisiert dazu nicht nur alte Whiskies sondern durchaus auch mal ein wirkliches Spitzensherryfass aus Spanien. Immer wieder werden diese Abfüllung mit höchsten Punkten bewertet. Schauen wir mal was die 2019er Edition bietet. Alle Labels sind immer auf ein gesellschaftliches Thema ausgelegt. In 2019 natürlich auf den Ausstieg der Engländer aus der EU. So let's see.

Die Fakten: 
"Volxwhisky - The english patient"
Regensburger Whisky Club, Private Club Bottling No. 13
Bottles: 12.10.2019
Alk.geh. 51,9%
Cask: Oloroso-Sherry, PX, Riesling-TBA
blindverkostet in blauen Riedel-Tasting-Gläsern

Geruch:
Der Geruch beginnt mit einer Kombination aus Vanille, malziger Süße, grünen Noten und einer phenolischen Basis. Die phenolische Basis liegt dabei auf der grünen, kalt-aschigen Seite. Damit wohl eher ein Islay-Torffeld :-). Im Laufe der Zeit wechseln Vanillearomen mit rauchig-speckigen Noten sich immer wieder ab. Eine Säurenote lässt sich ebenfalls erkennen. Schwer zu beschreiben ob hier das Rieslingfass seine Hand im Spiel hatte. Wohl eher nicht, da Riesling an sich nicht der wuchtigste Weißwein ist und daher die Einflüsse wohl eher sehr zurückhaltend sein dürften. Die Sherryfässer hingegeben sind schon erkennbar. Neben den wechselnden eindrücken von Torf, Vanille und Säure blitzen immer wieder satte Eindrücke nach Pflaumen und Zwetschgen auf. Satte und saftige Marmelade. Sehr schön komplex obwohl die Eindrücke manchmal relativ schnell hin und her schwanken.

Mit Wasser wird der Eindruck frischer und die Phenolaromen treten stärker nach vorne. Die Eindrücke der Nachreifung verlieren sich. Aromen nach Mottenkugeln finden sich nun ebenfalls stärker.

Geschmack:
Weich, sehr weich beginnt der Eindruck im Mund ohne Zugabe von Wasser. Kalte Asche wird von einem sehr trockenen und kalkigen Eindruck begleitet. Ganz im Hintergrund verhaltene Dörrobstnoten und Vanille. Der Körper ist mittel und die Komplexität auch. Hmm schwierig.
Mit der Zugabe von Wasser kommt der Vanilleindruck und die relativ junge Absche mehr nach vorne. Die Komplexität und der Körper verändern sich wenig.


Abgang: 
Der Abgang ist mittel bis kurz. Kalte aschige, phenolische Aromen mit Kalkeinlagerung und Dörrobsteinschlag. Alles aber sehr reduziert und kurz.
Interessanterweise wird der Abgang mit Wasser länger und wärmer, sonst keine Änderung. Nach längerer Zeit nimmt man Aromen von OBF-Tönen war.

Fazit:
Der Geruch verspricht schöne und voluminöse Eindrücke. Im Geschmack finden sich diese in einer deutlich phenolischen Note zwar wieder, aber die Einflüsse der Nachreifung sind eher gering und nehmen im Abgang noch mehr ab. Der Abgang ist leider relativ kurz.

GzT: 
Gut wenn man den Kaminabend beginnt.

(4-5)

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