Beer Tasting, 4. Türchen, "Radio Zombie Phone in", Brewdog, 14%

Mit etwas Verzug probieren wir heute das 4. Türchen aus dem 2019er Adventskalender von Brewdog. Diesmal geht es in die hohen Regionen des Alkohols und zu einem "russisch" anghauchten Bierstil. Ein Russian Imperial Stout. Deftig, heftig? Wir werden sehen.



 Die Fakten: 
"Radio Zombie Phone in"
Brewdog, Schottland
Typ: Russian Imperial Stout
Malz: Black, Carafa, Pale, Roasted Barley, Wheat, Extra Dark Crystal
Hops: Hallertauer Taurus
OG: 1131
IBU: 80
Alkoholgehalt: 14%
Besonderheiten: k.A.

Geruch:
Bereits weit vom Glas entfernt strömt einem eine leichte Säurenote mit Malztopping in die Nase. Ein Kombination aus Sherry und Rotwein mit Malzkruste könnte man meinen. What a smell. Kommt man dem Bier im Glas näher, finden sich neben diesen Aromen dann deutlich Kaffee- und Espressoaromen. Trotzdem sind die säuerlichen Töne immer noch tonangebend. Und das ist gut so, denn damit offeriert dieses Bier eine hohe Komplexität ohne von süßem Malz erschlagen und vom hohen Alkoholgehalt dominiert zu werden. Im Laufe der Zeit entstehen Noten nach Pumpernickel und Sauerteigbrot mit einem leichten Hauch Nuss-Nougat-Glasur.

Geschmack:
Zu Beginn finden sich deutliche Röstmalzaromen, kalter Kaffee und Aromen nach Lakritz. Dann setzt sich auch hier eine Rotwein-/Sherry-Kombination durch. Die Süße gewinnt nun auch mehr die Oberhand. Das Ganze wird begleitet von einer leichten Lakritz- und Kräuternote. Die Komplexität ist hoch, ja sehr hoch und der Körper ist voll und wuchtig ohne aber zu überlagern.

Abgang: 
Das Bier endet lang, länger am längsten. Röstmalz und Melasse wechseln sich mit Kaffeearomen und einem guten Schuss Bitterkeit. Dann setzt sich auch hier eine Rotwein-/Sherry-Kombination durch.
Fazit:
Ein Traum eines deftigen Russian Imperials. Kein papp-süßes malgeschwängertes Bier unter dem Marketingnamen. Nein, eine ideale und komplexe Kombination aus Säure, Malz, Frucht und satter Wucht. So gehören diese Biere. Verdammt gut trinkbar für den Alkoholgehalt.

GzT: 
Bei -20 Grad in Russland oder am Kamin bei wohliger Zimmerwärme mit Gedanken an die Wolga oder den zugefrorenen Baikalsee. Ansonsten ist insbesondere die Kombination mit einem Islay-Malt, und hier benötigt es schon die heftigsten Level an Phenol, ein Traum. Rauchiges Nuss-Nougat.  Am besten zu erst den Whisky verkosten und dann mit dem Stout genüßlich hinterspülen. What else to enjoy.

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