Beer Tasting eines wirklichen homebrewers aus Frannken, Whiskyfassgelagert

Heute sind wir mal wirklich craftig unterwegs. Wir verkosten nämlich ein Bier, welches es nicht offiziell zu kaufen gibt. Es stammt von einem echten fränkischen Homebrewer. Die Gerätschaften sind von ihm selbst gebaut und seit 5 Jahren ist er kreativ in der Bierwelt unterwegs. Da er auch im Whiskybereich sein zweites Faible hat, war natürlich klar auch einmal ein Bier in einem kleinen Whiskyfass zu lagern. Mal sehen wie gut ein echter Homebrewer gegen die "kreativen" Craftbierbrauer aussieht.

Die Fakten:
Ohne Name
Ein fränkischer Homebrewer
Alkoholgehalt: ?%
IPA
Malz: keine besonderen Angaben
Besonderheiten: wirklich Home gebrewed

Nase:
Die Nase offeriert eine wunderbare Kombination aus fruchtigen Hopfenaromen, aber diese sind sofort begleitet von einer ungewöhnlichen würzigen Note (Liebstöckel, Maggikraut). Ja man könnte sogar von einer fleischig-fruchtigen Kombination sprechen. Nach kurzer Zeit finden sich auch Aromen nach saftiger Marmelade, welche vor eine schönen Malzbasis stehen. Des Weiteren sind leichte Vanillearomen erkennbar. Komplex und sehr interessant und kraftvoll.

Geschmack:
Der Geschmack ist weich mit malziger Basis. Hier findet sich nun neben den fruchtigen Aromen des Hopfens auch Noten aus der Whiskyfasslagerung. Leichte Vanille, cremig und moussierendes Mundgefühl. Entgegen den Erwartungen ist im Geschmack die Malznote stärker und die Hopfenaromen treten etwas in den Hintergrund. Der Körper ist voll und die Komplexität hoch.

Abgang:
Das Bier endet malzig mit einem guten Schuss Hopfennoten. Dazu sind auch hier die leichten Vanillearomen erkennbar. Der Abgang ist mittellang.

Fazit:
Ein absolut gefährlich süffiges Bier. Hopfen und Malz sind sehr gut verbunden. Weder sticht der Hopfen zu stark hervor, noch ist der Vanilleeinschlag aus der Whiskyfasslagerung zu deutlich. Der Malzcharakter bildet immer die Basis und wird eben sehr gut ergänzt und abgerundet. Dieses Bier zeigt, dass Homebrewer wirklich gutes Bier mit sehr rudimentären Geräten herstellen können. Ehrlich gesagt können sich viele der nur auf bittere Hopfenaromen spezialisierten "Craft"-Bier"fabriken" ein Scheibchen abschneiden. Hopfen ist gut, aber ähnlich wie bei Islay, sind manchmal diese Aromen einfach zu eindimensional. Hier sieht man, dass es wirklich auch in sehr guter Kombination geht.

Gelegenheit zum Trinken:
Sehr schön zu einer guten Musik. Schön wäre es auch einmal es als "gestachelte" Version zu probieren. Eventuell mit einem sherryfassgelagerten Whisky in Kombi noch besser.

(7,5-8)

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